Trauma



Auch: Belastung


Ein Kind, das [nach der Geburt] nur zwei Monate wirklich schlechte Erfahrungen gemacht hat, schneidet schlechter ab, als das Kind mit fast zwölf Jahren schlechter Erfahrungen, alles wegen des Zeitpunkts der Erfahrung.

Bruce Perry

Obenstehende Zitat aus „Was ist dein Schmerz? Gespräche über Trauma, seelische Verletzungen und Heilung“ Bruce D. Perry, M.D., Ph.D. and Oprah Winfrey - Original: „What Happened To You? Conversations On Trauma, Resilience, And Healing“

Traumatische Erlebnisse beeinflussen unsere Art und Weise, wie wir unsere Beziehungen erleben und wie wir uns verhalten. Traumata sind eine extra Herausforderung für jede Beziehung. Die gute Nachricht ist: wir können Traumata bewältigen, und dabei können uns unsere Lieblingsmenschen am besten unterstützen! Zusätzlich empfehlen wir, eine kompetente therapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen - auch das am besten gemeinsam.

Schock-, Entwicklungs- und Bindungstrauma

Es gibt Schocktraumata, wie z.B. ein Autounfall oder Sturz, oder Entwicklungstraumata wie z.B. Vernachlässigung, ein sexueller Missbrauch oder ein Geburtstrauma. Trauma steckt nicht in einer Geschichte, sondern es steckt im Körper. Das Nervensystem konnte das Erlebte nicht ausbalancieren und integrieren.  Erfahrungen von überwältigender Angst, Ohnmacht, Starre, Isolation und Dissoziation sind typisch im Nachhinein und auch, wenn die traumatische Erfahrung im Hier und Jetzt berührt - wir nennen es getriggert - wird. Das kann  in deiner Liebesbeziehung passieren - denn hier geht es um das Wichtigste, was wir Menschen brauchen, wenn wir verletzlich sind und Schutz oder Hilfe brauchen: Bindung. Denn als das Trauma passierte, haben wir die Erfahrung gemacht, dass wir allein waren.

Entwicklungstrauma

Welchen Einfluss eine Erfahrung auf unsere Entwicklung hat, ist abhängig von dem Zeitpunkt, in dem diese Erfahrung stattgefunden hat. Wenn ein Kind zum Beispiel in den ersten zwei Lebensmonaten hohe Belastungen mit minimalem Beziehungspuffer erlebte, dann aber für die nächsten zwölf Jahre in einer gesünderen Umgebung lebte, waren seine Ergebnisse schlechter, als die Ergebnisse von Kindern mit geringer Belastung innerhalb der ersten zwei Monate und anschließenden zwölf Jahren mit hoher Belastung.

Reinszenieren

Wenn wir als Kind Bindungstrauma überlebt haben, passiert es oft, dass wir in Form von negativen Mustern unser Trauma als Erwachsene reinszenieren. Das negative Muster zwischen uns erzeugt, dass wir und unser Partner sich ähnlich anfangen zu verhalten, wie unser Vater oder unsere Mutter damals. Wenn wir Traumata erlebt haben, kann es emotional sehr intensiv sein, uns an das Geschehene zu erinnern. Oft können wir es erst nur für wenige Sekunden ertragen, bevor unser Gehirn beginnt, Dinge zu tun, um uns vor den Schmerzen zu schützen. Durch kontrollierbare, kurze Wiederholungen kann ein sensibilisiertes Nervensystem langsam „zurückgesetzt“ werden. Idealerweise können tausende solcher therapeutischen Momente durch das liebevolle, responsive und emotional engagierte   Netz von Menschen in unserem Leben bereitgestellt werden. Diese therapeutischen Momente nennen wir in EFT emotional korrigierende Erfahrungen.

Der Geschichte von Trauma

Traumata bekamen in der Nachkriegszeit wenig Aufmerksamkeit in der Psychotherapie. Die Bindungstheorie von John Bowlby zum Beispiel stößt im Jahr 1952 noch auf vehemente Ablehnung der Britischen psychoanalytischen Gesellschaft. Durch die Einführung der posttraumatischen Belastungsstörung, PTBS, in psychiatrischen Klassifikationen wurden 1980 umfassende wissenschaftliche Studien zu Trauma möglich. Van der Kolk und andere Befürworter argumentierten bereits vor Jahren, dass die posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) nicht alle Folgen einer schweren und komplexen Traumatisierung im Kindesalter abdecken würde und schlugen eine Entwicklungstrauma-Störung vor (van der Kolk, 2009). Mit der Einführung der komplexen posttraumatischen Belastungsstörung (K-PTBS) im Jahr 2019 machte die ICD-11 einen wichtigen Schritt in diese Richtung. Wundere dich also nicht, wenn du unterschiedliche Meinungen zum Thema Trauma und die Behandlung von Trauma hörst und liest; das Wissen über Traumata ist noch in voller Entwicklung.

Posttraumatische Weisheit

Wenn du Belastungen erlebt hast, kannst du in deinem Leben an einen Punkt kommen, an dem du zurückblicken, nachdenken, lernen und an der Erfahrung wachsen könntest. Es ist schwer, die Menschheit zu verstehen, wenn man nicht ein wenig über Belastungen Bescheid weiß. Widrigkeiten, Herausforderungen, Enttäuschungen, Verluste, Traumata – alle tragen dazu bei, umfassend empathisch zu sein, weise zu werden. Traumata und Belastungen sind also in gewissermaßen Geschenke. Was wir mit diesen Geschenken machen, ist von Person zu Person unterschiedlich.

Bindungstraumata aufzuarbeiten gehört in liebevolle professionelle Hände und wir von Lovie empfehlen dir und euch unbedingt, wenn es euch betrifft, eine kompetente EFT-Therapeutin aufzusuchen.

Heilung ist möglich und kann eure Beziehung und Lebenserfahrung vertiefen, seid mutig!

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Alfred und sein Schatten – eine kurze Geschichte über Gefühle und Schatten aus der Vergangenheit: Wenn dir als Kind häufig Angst gemacht wurde, kannst du als Erwachsener ein tiefes Angstgefühl haben. Vielleicht schützt du dich selbst so sehr, dass dir niemals wieder jemand etwas Böses tun kann. Jeder, der als Kind schwere Verletzungen erlitten hat, hat ein stark ausgeprägtes Bedürfnis nach Sicherheit und ein starkes Verlangen nach Liebe und Verbundenheit. Aber ein starker Selbstschutz bewirkt das Gegenteil: wir kriegen es nicht.
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Sitzungsauschnitt: Sue Johnson arbeitet mit Matt und Rhea, die von ihren häufigen Kämpfen entmutigt sind. Bei Matt wurde eine Posttraumatische Belastungsstörung – PTBS, in Englisch PSTD – diagnostiziert. Er zog sich emotional zurück, was Rhea verletzt hat und sie sich verlassen und mehr wie eine Angestellte als eine Partnerin fühlen ließ. Aber ihre verzweifelte Sehnsucht, gesehen und gewürdigt zu werden, entpuppt sich als eskalierende Wut, und Matt fühlt sich überwältigt und reagiert darauf mit weiterem Rückzug.

Hier kannst du dich darüber orientieren, was du selbst erlebt hast.

Mit dem Fragebogen findest du dein ACE-Score. Eine deutsche ACE-Studie aus dem Jahr 2019 gibt es hier im Deutsches Ärzteblatt.

Wie höher dieser Score, desto sinnvoller es für dich ist, therapeutische Unterstützung zu suchen

Bei Fragen wende dich gerne an das Lovie-Team!

Während du aufgewachsen bist, in deinen ersten 18 Lebensjahren:

Ergebnisse

Du hast in deine erste 18 Lebensjahre Trauma gelitten. Hier oben siehst du dein ACE Score.

Gute Nachrichten, du hast in deine erste 18 Lebensjahre kein schweres Trauma gelitten. Dein ACE Score ist 0.

#1. Hat dich ein Elternteil oder ein anderer Erwachsener im Haushalt oft oder sehr oft beschimpft, beschuldigt, niedergemacht oder gedemütigt oder so gehandelt, dass du Angst hattest, körperlich verletzt zu werden?

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#2. Hast du dich oft oder sehr oft so gefühlt als ob dich niemand in deiner Familie liebt oder denkt, du wärst wichtig oder besonders oder deine Familienmitglieder haben sich nicht umeinander gekümmert, hatten keine Nähe zueinander oder haben sich nicht gegenseitig unterstützt?

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#3. Hat ein Erwachsener oder eine Person, die mindestens 5 Jahre älter war als du, jemals dich angefasst oder begrapscht oder dich dazu gebracht, den Körper in sexueller Weise anzufassen oder hat jemals oraler, analer oder vaginaler Sexualverkehr stattgefunden bzw. wurde dieses versucht?

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#4. Hat dich ein Elternteil oder ein anderer Erwachsener im Haushalt oft oder sehr oft beschimpft, beschuldigt, niedergemacht oder gedemütigt oder so gehandelt, dass du Angst hattest, körperlich verletzt zu werden?

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#5. Hast du dich oft oder sehr oft so gefühlt als hättest du nicht genügend zu Essen, als müsstest du schmutzige Kleidung tragen oder hättest niemanden, der dich beschützt oder waren deine Eltern zu betrunken oder zu high um sich um dich zu kümmern oder um dich zu einem Arzt zu bringen, wenn es erforderlich war?

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#6. Waren deine Eltern jemals getrennt voneinander oder geschieden?

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#7. Wurde deine Mutter oder Stiefmutter oft oder sehr oft geschubst, gepackt, geschlagen oder manchmal oder oft mit etwas beworfen oder getreten, gebissen, mit der Faust oder mit einem harten Gegenstand geschlagen oder jemals für einige Minuten geschlagen oder mit einem Messer oder einer Schusswaffe bedroht?

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#8. Hast du bei jemandem gewohnt, der Alkoholprobleme hatte oder andere Drogen missbraucht hat?

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#9. War ein Familienmitglied depressiv oder psychisch krank oder hat ein Familienmitglied einen Selbstmordversuch unternommen?

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#10. War ein Familienmitglied im Gefängnis?

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